Kurzgeschichten beschreiben nahezu immer realistische Ereignisse und ziehen Leser schnell in ihren Bann. Leser versetzen sich häufig in die Situationen oder die Hauptfigur hinein. Kurzgeschichten bieten abwechslungsreiche Texte und sind ein wunderbarer Einstig in die Welt der Literatur.
Kurzgeschichten haben einen geringen Umfang. Leser sollen die Geschichte auf einmal lesen können. Sie sind fesselnd geschrieben, haben wenige Figuren und keine unnützen Ausschmückungen. Im Zentrum der Geschichte steht ein einzelner Augenblick, der meistens nur wenige Minuten oder Stunden umfasst.
Wer Kurzgeschichten schreiben möchte, sollte deren Merkmale kennen. Worauf ist zu achten? Wenn du eine oder mehrere Geschichten fertig hast und sie gerne veröffentlichen möchtest, dann versuche doch mal eine oder mehrere der weiter unten im Beitrag genannten Methoden.
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Seit wann gibt es Kurzgeschichten?
Der Begriff Kurzgeschichte kam im 19. Jahrhundert in den USA auf. Die Zeitungen wollten zwischen den Nachrichten unterhaltsame oder spannende Geschichten, sogenannte short storys, einfügen.
Somit ist dies eine relativ moderne Gattung der Literatur. Aber auch vorher gab es schon kürzere Geschichten: Novellen, Märchen oder Sagen.
Was macht eine Kurzgeschichte aus?
Kurzgeschichten sind, wie der Name es schon verrät, kurz. Einige Geschichten haben nur eine Seite, andere 30 bis 40. Es gibt keine exakte Definition, wichtig ist nur, dass der Leser die Geschichte in einem Rutsch lesen kann. Ein Richtwert, der öfters genannt wird sind 5.000 bis 6.000 Wörter, also knapp zehn Seiten oder zwanzig Normseiten.
Kurzgeschichten haben nahezu immer nur einen Handlungsstrang und wenige Figuren, meist nur ein bis zwei.
Aufgrund der Kürze gibt es keine lange Einleitung, ausschmückende Beschreibungen oder Angaben zu Ort und Zeit. Man ist sofort mitten im Geschehen.
Es handelt sich hier um literarische Konflikte und nicht um einen Streit. Dazu gehört z. B. auch der Konflikt Mensch gegen sich selbst, also die Überwindung einer schlechten Charaktereigenschaft oder eines Vorurteils. Ein schönes Beispiel hierzu findest Du im Schreibratgeber von Alexander Steele Creative Writing: Romane & Kurzgeschichten schreiben. Dieses Buch enthält, neben vielen guten Informationen zum Thema Schreiben, auch die Kurzgeschichte Kathedrale von Raymond Carver.
Eine Kurzgeschichte besteht fast nur aus dem Hauptteil, Einleitung und Ende sind sehr kurzgehalten. Der Hauptteil ist chronologisch und linear aufgebaut. Der literarische Konflikt spitzt sich in drei bis vier Ereignissen weiter zu. Wichtig ist, dass die Zuspitzung für den Leser nachvollziehbar ist.
Das Ende einer Kurzgeschichte kann offen oder geschlossen sein. Offen bedeutet, dass der Text abrupt, also mitten in der Handlung, endet und der Leser sein eigenes Ende entwickeln muss. Wenn du den Konflikt auflöst, also eine in sich geschlossene Geschichte schreibst, dann achte darauf, dass dies wirklich erst kurz vor Schluss passiert. Am Besten in den letzten ein bis zwei Sätzen. Von Lesern gern gesehen sind hier unerwartet Wendungen oder Pointen.
Warum sollte ich Kurzgeschichten schreiben?
Kurzgeschichten eignen sich gut, wenn du mit dem Schreiben anfängst, da nur ein Ereignis beschrieben wird. Man hat einen besseren Überblick über die Geschichte und den Handlungsstrang. Du wirst relativ schnell ein Erfolgserlebnis haben.
Aber auch als geübter Schreiber eigenen sich Kurzgeschichten sehr gut um in den Schreibfluss zu kommen. Zudem sollte jeder, der einen Roman schreibt, mal versuchen seinen Haupthandlungsstrang in eine Kurzgeschichte zu bringen. Du wirst dabei viel über deinen Roman lernen. Versuche es ruhig einmal.
In Kurzgeschichten kannst du wunderbar mit der Sprache und deinem Schreibstil herumexperimentieren. Was liegt dir, was kommt bei den Lesern gut an?
Es gibt viele Schreibwettbewerbe, bei denen Kurzgeschichten eingereicht werden können. Das eröffnet dir die Möglichkeit zu sehen, wie deine Geschichten ankommen. Und wenn du einen guten Platz belegst, ist das auch sehr gut, um dich bei Verlagen zu bewerben.
Wenn du mehr zum Veröffentlichen bei Verlagen wissen möchtest, schau dir unseren Beitrag Verlage anschreiben wie ein Profi an.
Wie kann ich meine Kurzgeschichte veröffentlichen?
Es gibt verschiedene Wege eine Kurzgeschichte zu veröffentlichen, die ich dir im Folgenden etwas genauer erklären werde. Du musst für dich aber erst einmal entscheiden, ob du damit Geld verdienen möchtest oder ob du Kritiken zu deiner Geschichte erhalten willst.
Deine Kurzgeschichte selbst veröffentlichen
Wenn deine Kurzgeschichte jetzt nicht nur zwei oder drei Seiten hat, sondern eher 12 und mehr, könntest du deine Geschichte über verschiedene Plattformen veröffentlichen.
Je nach Plattform kannst du ein E-Book, Taschenbuch oder sogar Hardcover veröffentlichen. Wenn du bereits mehrere Kurzgeschichten hast, kannst du sie auch in einem Buchband, einer so genannten Anthologie, zusammen veröffentlichen.
Du kannst aber natürlich auch in einer Druckerei eine bestimmte Anzahl an Büchern drucken lassen und versuchen diese dann in Büchereien oder über eine eigene Internetplattform zu verkaufen.
Einige Wege erfordern finanzielle Vorleistungen oder bestimmte Kenntnisse, also schau dich um und überlege, welcher Weg der Beste für dich und deine Kurzgeschichte ist.
Liste von E-Book-Plattformen
Alphabetisch geordnet, ohne Wertung
Kurzgeschichten bei Lesungen vorstellen
Organisiere eine Buch-Lesung. Hier kannst du dir direkte Kritiken zu deiner Kurzgeschichte holen und bei guter Resonanz vielleicht einige Exemplare verkaufen.
Fang vielleicht erst einmal in der Buchhandlung bei dir in der Nähe an. Frag nach, ob du dort so ein Event umsetzen kannst. Aber bedenke, dass dann vielleicht auch viele Leute da sind, die dich kennen. Das ist für den Einen eine gute Unterstützung, für andere eher unangenehm. Es muss auch nicht die klassische Buchhandlung sein, vielleicht gibt es eine Veranstaltung, bei der deine Lesung ein Programmpunkt sein kann oder du suchst dir einen ganz besonderen Ort aus und hältst nach Absprache mit dem Besitzer oder Behörden dort eine Lesung.
Aber unterschätze das nicht. Die Organisation einer Lesung kann sehr aufwendig sein, da du in der Regel auch für das Marketing zuständig bist. Es sollen ja auch Leute zu deiner Lesung kommen.
Deine Kurzgeschichte in einer Anthologie veröffentlichen
Stöbere etwas im Internet. Hier werden manchmal Beiträge zu bestimmten Themen gesucht. Die Besten werden dann in einer Anthologie oder einem Sammelband veröffentlicht. Vielleicht passt deine Kurzgeschichte dort hinein oder wenn du das Thema liest, hast du direkt eine Geschichte vor Augen, die du niederschreibst.
Aber bitte pass auf. Es gibt auch Verlage, bei denen du nach Einreichung eine Nachricht erhältst, dass sie deine Geschichte toll finden und du sie bei ihnen, gegen etwas Bezahlung, veröffentlichen kannst, sogenannte Zuschussverlage. In der Regel wird das jedem Einsender angeboten und es sagt nichts über dein Schreibkönnen aus. Wenn du dich dann mal bei einem Verlag bewirbst, solltest du diese Veröffentlichung, falls du es gemacht haben solltest, auf jeden Fall weglassen. Das sehen Verlage als unseriös an.
Kurzgeschichten bei Schreibwettbewerben einreichen
Schreibwettbewerbe bieten dir eine perfekte Möglichkeit deine Kurzgeschichte breit zu streuen und zu sehen, ob sie anderen gefällt. Oftmals ist der Wettbewerb auch mit einem Preisgeld oder Arbeitsstipendium versehen. Eine Übersicht vieler Schreibwettbewerbe findest du z. B. auf epubli.
Aber bitte pass auf. Auch hier tummeln sich Zuschussverlage, siehe den Punkt davor Kurzgeschichten in einer Anthologie veröffentlichen.
Kurzgeschichten ins Internet stellen
Wenn du (noch) keine Absicht hast mit deinen Kurzgeschichten Geld zu verdienen, dann kannst du deine Geschichte auch in gängigen Foren einstellen. So kannst du dir von vielen Personen eine Kritik einholen und so deine Geschichte verbessern. Sie zeigen dir auf, woran du noch Arbeiten kannst und geben dir auch häufig Tipps.
Ich hoffe der Beitrag gibt dir eine gute Übersicht über Kurzgeschichten. Es handelt sich hierbei um allgemeine Standards, die verwendet werden, sie sind aber nicht verpflichtend. Wenn deine Geschichte 10.000 Wörter und drei Figuren enthält, ist das genauso richtig.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Schreiben und wenn du noch mehr Tipps und Tricks haben möchtest, dann empfehle ich dir unseren Beitrag 13 Tipps zum Schreiben einer Kurzgeschichte.